Arminia Bielefeld wollte und will natürlich auch weiterhin im zweiten Drittliga-Jahr nach dem Abstieg aus der 2. Bundesliga in diese zurückkehren.
Uwe Koschinat konnte die Ostwestfalen nicht retten und musste gehen. Michél Kniat übernahm in der 3. Liga und führte die Bielefelder nach einem Mega-Umbruch zum Klassenerhalt. Nach der Saison 2024/2025 soll dann der Wiederaufstieg gefeiert werden.
Nach dem 1:2 gegen Rot-Weiss Essen liegt die Arminia vier Punkte hinter Relegationsplatz drei zurück. Auf die ersten beiden direkten Aufstiegsränge sind es acht Zähler. Hinzu kommt, dass die Bielefelder im DFB-Pokal-Viertelfinale stehen und mit einem Heimspiel-Sieg gegen Werder Bremen in die Vorschlussrunde einziehen könnten.
Das alles scheint zu wenig für die Bielefelder Fan-Seele zu sein. Denn schon zur Halbzeit gegen Rot-Weiss Essen wurde die Mannschaft mit lautstarken Pfiffen in die Kabine verabschiedet. Nach dem Spiel dasselbe Fan-Verhalten - hinzukamen noch lautstarke "Kniat-Raus"-Rufe. Ein Quervergleich: Als Christoph Dabrowski vor wenigen Wochen in Essen gehen musste, gab es gar keine "Dabrowski-Raus"-Rufe.
Dass der Trainer, der erst kürzlich seinen Vertrag über die laufende Saison hinaus verlängerte, infrage gestellt wird, kann Kapitän Mael Corboz, den Kniat aus Verl nach Bielefeld holte, überhaupt nicht nachvollziehen. Der US-Amerikaner zeigte Richtung der Fans den Vogel und auch eine Scheibenwischer-Geste.
Corboz Stellvertreter, Christopher Lannert, meinte gegenüber der "Neuen Westfälischen": "Wir hatten in der vergangenen Saison eine Phase, in der das auch passiert ist. Da hatten wir eine ganz andere Situation als jetzt. Das ist nicht nachvollziehbar." Die Mannschaft steht hinter dem Trainer.
Rot-Weiss Essen gewinnt erstmals in dieser Saison zwei Spiele in Folge. Das 2:1 in Bielefeld unterstreicht: RWE hat im Winter viel richtig gemacht. Gemeinsam mit Moderatorin Kira Alex diskutieren Krystian Wozniak und Martin Herms über den Aufschwung an der Hafenstraße, das Spiel in Bielefeld und den Endspurt auf dem Transfermarkt. Viel Spaß mit unserer neuen Folge "vonne Hafenstraße - Inside RWE"!
Und Kniat selbst: Was sagt er zu der heftigen Kritik gegen seine Person? "Man kann gerne nach 90 Minuten pfeifen, aber während des Spiels hat das garantiert keinen positiven Effekt auf die Spieler. Mit mir darf es nichts machen und es macht auch nichts mit mir. Dafür bin ich Profi", antwortete der 39-Jährige.
Dass der Fußballlehrer mit dem Auftritt seiner Mannschaft beim 1:2 gegen RWE überhaupt nicht zufrieden war, daraus machte Kniat keinen Hehl. Er bilanzierte: "Wir haben echt enttäuscht und müssen auch kein Blatt vor den Mund nehmen."